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22.02.2009 - Elektrik, es geht weiter.

Heute ging es an die Rückleuchten. Mein Mechaniker baute derweil die Schnellbefestigungen für die GFK-Nase ein und dazu noch die Doppelvergaser, da diese Aussparungen sowohl in der Nase als auch in der Motorhaube bedingen. Letztlich werden vier offene Ansaugtrichter durch die Karosserie nach außen gehen. Er hat Bedenken bezüglich der TÜV-Fähigkeit. Ich sehe das momentan noch gelassen. Damals war das eben so. Ist doch ein Oldtimer.


Die montierten Rückleuchten.


Eine nette Ansicht.

 

01.03.2009 - Das wird ja tatsächlich ein Auto!

Als ich heute nach Spandau kam und die Werkstatt betrat, erwartete mich dieses Bild hier:

 War alles nur mal so angelegt, aber im ersten Moment bekam ich Gänsehaut, musste mich erst einmal setzen und den Anblick genießen! Mein Kumpel und Mechaniker meinte dann auch zielsicher "im Sommer fährt der garantiert".

Hellauf begeistert ging es dann weiter mit den Arbeiten. Die Radhäuser hinten waren heute noch mal dran, zuerst poppten wir die Steinschlagschutzbleche an (polierter Edelstahl mit Edelstahl-Niete) und dann vollendete ich die Verdrahtung der Beleuchtung.


Soffitten 12V/18W (Blinker), 12V/5W (Rücklicht), 12V/18W (Bremslicht)

 

15.03.2009 - Armaturenbrett und Instrumente

Nachdem die Verdrahtung der Heckelektrik (Lampen, Tank, Kraftstoffpumpe) und des Vorderwagens (Lampen, Kühler, Thermostat, noch nicht Motor) abgeschlossen war, folgte nun die Bestückung des Armaturenbretts mit Instrumenten, Schaltern und Lampen. Hierfür wurde das Armaturenbrett erst einmal poliert und gebürstet, es wird dann in der nächsten Woche schwarz eloxiert werden. Weiterhin wurden die Armaturen zusammengestellt. Eine Besonderheit ist hier der Spannungsregler für den Tankgeber und die Tankanzeige. In Fahrzeugen schwankt die Bordspannung ja zwischen etwa 10 Volt (Starten) über 11.5 Volt (entladene Batterie, Zündung ein) bis 13.5 Volt (laufender Motor, Laderegler). Speiste man mit dieser Bordspannung das Tankinstrument direkt, so würde es abhängig von der Bordspannung verschiedene Werte anzeigen. Um das zu verhindern, wird vor das Tankinstrument ein Spannungsregler verbaut.


Ausschnitt aus einem alten Schaltplan eines Seven. Man erkennt den Voltage Stabiliser vor den Instrumenten für Wassertemperatur und Tankanzeige.

Prinzip des Spannungsreglers:
- historische Bauweise: im Spannungsregler ist ein Unterbrecherkontakt verbaut. Eine Kontaktseite besteht aus einer Bimetallzunge, die mit einem Heizdraht umwickelt ist. Abhängig von der Bordspannung heizt diese Wicklung die Bimetallzunge mehr oder weniger stark auf, genau so lange, bis die Zunge sich soweit durchbiegt, dass der Schaltkontakt öffnet. Damit ist der Ausgang des Spannungsreglers offen / stromfrei und auch die Heizwicklung bekommt keinen Strom mehr. Somit kühlt die Bimetallzunge wieder ab und irgendwann schließt sich der Schaltkontakt wieder und alles beginnt wieder von vorne. Im Mittel ergibt sich so durch das permanente Ein- und Abschalten hinter dem Spannungsregler eine Spannung von einigermaßen genau 10 Volt. Da das Schalten aber recht langsam vor sich geht, muss die nachgeschaltete Elektrik ebenfalls sehr träge arbeiten. Aber genau das macht das Tankinstrument auch (siehe weiter unten).

Nachteil dieser Lösung: dieser (mechanische) Spannungsregler geht regelmäßig kaputt. Zumeist bricht dabei der Heizdraht mit dem Ergebnis, dass die Bimetallfeder kalt bleibt und somit der Kontakt geschlossen. Die Instrumente erhalten dann die volle Bordspannung von bis zu 13.5 Volt. Im guten Fall zeigen sie so nur falsch an. Im schlechten gehen sie durch Überlast ebenfalls kaputt. Somit sollte man in heutigen Zeiten eine modernere bessere Lösung suchen.

- moderne Bauweise: im Spannungsregler befindet sich ein moderner Linearregler, also ein elektronischer Spannungsregler (beispielsweise ein LM7810T). Dieser gibt konstante 10 Volt aus, pulst nicht, weshalb die nachgeschaltete Elektrik auch gar nicht mehr träge sein muss. Ob sie es dennoch ist, ist vollkommen egal. Sie bekommt immer nur ihre 10V und funktioniert genau so wie gedacht. Preislich ist die elektronische Lösung eher billiger als die mechanische. Da aber diese Regler in geringen Stückzahlen gefertigt werden, muss man so um die 15 Euro dafür aufwenden.


Das Tankinstrument von Smiths und ein moderner Spannungsregler im historischen Gehäuse von Caerbont Automotive Instruments Ltd. (CAI).


Man erkennt gut die Leiterzüge im Inneren, klares Zeichen für einen modernen Linearregler. Gut so!
Anschluss B: geschaltete Bordspannung / Klemme 15 / Zündung
Anschluss I: Instrumente (z.B. Tankgeber)
Gehäuse: Chassis / Klemme 31 / Masse

Prinzip des Tankgebers und der Tankanzeige:
- Im Tankgeber sitzt ein Niveaugeber in Form eines axial aufgehängten Schwimmers (Drehgeber mit Schwimmer), an dessen Drehpunkt sich ein Drahtpotentiometer befindet. Die eine Seite des Regelwiderstandes befindet sich auf Chassis-Masse, die andere Seite geht zum Instrument am Armaturenbrett. Es fließt also abhängig vom Flüssigkeitsstand im Tank ein mehr oder minder hoher Strom durch den Tankgeber und das angeschlossene Instrument.
- Im Instrument befindet sich ein Zeiger, der von einer Bimetallfeder ausgelenkt wird, die (wie im historischen Spannungsregler) von einer Heizwicklung umschlungen ist. Je mehr Strom fließt, umso mehr lenkt sich die Bimetallfeder aus und lenkt so den Zeiger weiter aus. Da es sich hier um eine sehr langsame Erwärmung der Feder handelt, funktioniert die Anzeige so sehr träge, dass einerseits schnelle Schwankungen des Flüssigkeitsstandes im Tank (z.B. bei Kurvenfahrt) ausgeglichen werden, andererseits der langsam schaltende historische Spannungsregler keinerlei Schwankungen in der Anzeige hervorrufen kann.

Ein insgesamt genial einfaches mechanisches System. Hut ab, was die Konstrukteure sich alles einfallen ließen, als es noch keine Mikroelektronik gab.


Das gebürstete Armaturenbrett vor dem Eloxieren.

 

22.03.2009 - Armaturenbrett und Instrumente II

Heute ging es an die Montage in das eloxierte Armaturenbrett. Leider war nicht alles vollständig, ich musste den Haltebügel für den Tachometer selbst nachfertigen und es war auch keine Lampenfassung für den Tachometer dabei. Hier wird irgendwas mit einem UNF-5/8-Feingewinde benötigt, da muss ich erstmal sehen, was ich mache. Ansonsten sieht das Bedienpult schon einigermaßen gut aus, nur die zwei Umschalter werde ich noch gegen solche mit Metallhebel tauschen müssen, Kunststoff passt da nicht.


Mit Lenkrad.


Ohne Lenkrad.


Und von hinten gesehen.

 

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